Nylons – Pure Anziehungskraft für Mann und Frau

Nylonstrümpfe und Nylonstrumpfhosen sinnliche Eleganz

Nylons die Kurzform für Nylonstrümpfe und Nylonstrumpfhosen üben seit ihrer Markteinführung in den vierziger Jahren eine ganz besondere Faszination auf Frauen und Männer gleichermaßen aus. Diese zarte hauchdünne, transparente und sanft der Haut schmeichelnde Beinbekleidung versprüht pure Sinnlichkeit und Eleganz in Einem. Und ist wie ein kleines sündiges Versprechen.

Nylon Luxus für die Beine

Nylon zählt zu den größten Erfindungen des 20. Jahrhunderts, welche vom amerikanischen Chemiker Wallace Hume Carothers ab 1927 im Auftrag vom Schießpulver-und Munitionshersteller DuPont, gemacht wurde. Ausschlaggebend dafür war in den Ende Zwanziger Jahren, dass der derzeit größte Schießpulver- und Munitionshersteller Amerikas, in den Konsumgüter-Markt einsteigen wollte, um neue Märkte zu erschließen und einen Imagewechsel zu vollziehen, um nicht mehr nur als Kriegslieferant zu gelten. Ganze 27 Millionen Dollar flossen in die Polymer-Forschung zur Entwicklung einer Polymer-Verbindung, bis es ihnen 1935 endlich gelang eine synthetischen Faden im Schmelzspinnverfahren zu entwickeln. Diese synthetische Faser eröffnete die Möglichkeit kommerziellen Nutzen zu tragen. Der Entdecker Wallace Hume Carothers selbst konnte mit seiner Erfindung nicht so recht was anfangen und verlor relativ schnell das Interesse an seinem entdeckten Polyamid. Bis zum 29. April 1937 seinem Todestag, ahnte er nichts vom zukünftigen kommerziellen Erfolg seiner Polymer-Faser für DuPont und hat auch nie den Namen Nylon für seine Entdeckung gehört. Auch wenn DuPont bereits 20 Tage vor seinem Tod das Patent unter dem Namen Nylon angemeldet hatte.
Am 15. Mai 1940, auch N-Day (Nylon-Tag) genannt, bietet die Firma DuPont erstmals landesweit in ausgewählten Kaufhäusern, vor welchen sich riesige Menschenschlangen bildeten, Nylonsstrümpfe zum Verkauf an. Frauen wie Männer standen voller Erwartung vor den Kaufhäusern, um ein Paar der begehrten Nylons zu ergattern. Denn mehr als ein Paar Strümpfe durfte auch pro Kundin nicht verkauft werden. Männer dienten an dem Tag lediglich als Begleiter, neugierige Beobachter oder als jene welche der Frau einen Platz in der Menschenschlange sicherten. Der Verkauf war eine Sensation, denn bereits am frühen Abend waren bereits 5 Millionen Paar Nylons restlos ausverkauft.
Nylon wird nach dem zweiten Weltkrieg Symbol der Wirtschaftswunderjahre und avanciert zum Statussymbol, denn jede Frau, auch Mann, will und muss sie haben. Die Wunderfaser Nylon steht derzeit als Inbegriff des wirtschaftlichen Aufschwungs. Und so revolutionierte eine synthetische Faser Industrie und Wirtschaft. Die synthetische Seide und somit der Nylonstrumpf, als unverzichtbares Accessoire, revolutionierte die gesamte Welt und nicht nur die Welt der Mode.

nylons

Wussten Sie das Nylon:

  • Ein synthetisches Polymer und die erste Kunstfaser aus Polyamid (Polyamid 6.6) ist.
  • Zu einer bedeutendsten Erfindungen des 20. Jahrhunderts gehört.
  • Dem einst größten Kriegslieferanten, Schießpulver-und Munitionshersteller Amerikas DuPont 1935 zu einem Imagewechsel und zum Einstieg in den Konsumermarkt verhalf.
  • Entwicklungskosten von 27 Millionen Dollar verschlang um kommerziell vermarktet zu werden.
  • Eine synthetische elastische Faser ist, welche stärker als Seide und Stahl, bei gleichem Gewicht, ist.
  • Eine leichte Faser, welche reißfest, dauerbiegefest, scheuerfest und formbeständig ist.
  • Aus Kohle, Gas und Erdöl gemacht wird.

Was man noch über Nylon und Nylonstrümpfe wissen sollte:

  • Im Jahr 1940 wurden allein in den USA 64 Millionen Paar Nylonstrümpfe verkauft und das obwohl sie doppelt so teuer waren wie japanische Seidenstrümpfe.
  • Als die USA mit in den 2. Weltkrieg einstieg das Polyamid nicht mehr für die Produktion von Strümpfen verwand, sondern zu militärischen Zwecken eingesetzt wurde, wie zur Herstellung von Fallschirmen, Zelten, Uniformen und Flugzeugreifen.
  • Amerikas Frauen im 2. Weltkrieg zur Unterstützung der amerikanischen Kriegsindustrie und der Soldaten, getreu dem Motto 4000 Nylonstrümpfe für 2 Bomberreifen, ihre Nylonstrümpfe stifteten.
  • Das Nylonstrümpfe nach dem zweiten Weltkrieg als Schwarzmarktwährung fungierten.
  • Das Frauen welche sich keine Nylons leisten konnten, sich die Beine mit einer Mischung aus auskochten Walnüssen und schwarzen Tee bestrichen. Und die typische Nylonnaht mit einem Augenbrauenstift oder ähnlichem hinten auf das Bein malten.
  • In Amerika einst bei der Wahl zum Gouverneur (Edward O. Pain) von Ohio, mit Nylonstrümpfen um die Wählerschaft für sich zu gewinnen verteilt wurden.
  • Sich die Frauen, wenn sie endlich ihre ersten Nylonstrümpfe ergattert hatten, diese Nylons direkt nach dem Kauf mitten auf der Straße anzogen.

Nylon ist nicht gleich Nylon

Die wirklich echten Nylons und ursprünglichen Nylonstrümpfe findet man heute nur noch selten. Denn die echte Nylon „Fully Fashioned Nylons“ ist nicht dehnbar, wirft kleine Falten besitzt einen Lochrand, eine verstärkte Hochferse und nicht zu vergessen hinten eine durchgehende Naht. Es gibt aber auch echte Nylons ohne Naht. Diese nennt man Reinforced Heels and Toe oder kurz RHT. Der echte Nylonstrumpf besitzt einen unverwechselbaren Schimmer und ist hauchzart. Da es kaum noch die alten Strumpf-Wirkmaschinen (Cotton-Maschinen) zur Herstellung der einstigen Nylons mit Naht gibt und die Herstellung sehr teuer ist, findet man die echten Fully Fashioned Nylons recht selten und auch nicht zum Schnäppchenpreis. Aber das Gefühl echter Nylons sollte es jedem Wert sein.